Emotionen sind lebendige, fliessende Kräfte, die wie Wasser durch unser System fliessen und unser Leben bereichern. In diesem Newsletter geht es um die Angstkraft.
Was ist Angst? Wie kann sie
sich auswirken?
Während meinem März-Block der
Traumatherapeuten-Ausbildung durfte ich nähere Bekanntschaft machen mit der Kraft der Angst. Wie verhalte ich mich, wenn ich Angst habe und wo im Körper kann ich das wahrnehmen? Wir machten
diverse Übungen dazu und ich konnte einfach keine konkrete Angst benennen, obwohl ich wusste, dass ich natürlich nicht angstfrei bin. Aber es begann in mir vom einen zum anderen Tag zu
arbeiten.
Zuerst musste ich die Angst überhaupt
wahrnehmen können und ich realisierte, dass mir in der Zeit des Grosswerdens immer gesagt wurde Angst hat man nicht, dort beginnt dann eine Entdeckungs-/ Kennenlernreise.
Die Angst war bei mir an einem festen Ort verschlossen. Ich durfte anschliessend am eigenen Körper erfahren, wie es ist, wenn sich etwas fest Verschlossenes lösen darf, wie meine Angst, die schon
lange im Nacken weggesperrt/verschlossen war und sich aber immer wieder durch Nackengeschichten bemerkbar machte. Es war nicht gerade einfach, als sich die Angst löste, aber zuletzt fühlte ich
mich ein Stück „ganzer“, kompletter.
Angst ist vermutlich nicht die beliebteste Emotionskraft, nichtsdestotrotz brauchen wir sie um:
- kreativ zu sein,
- Auswege und Lösungen zu finden,
- wirklich lernen zu können,
- bedingungslos lieben zu können,
- Abenteuer zu erleben,
- uns auf das Ungewisse einzulassen,
- Grenzen zu überschreiten und über uns selbst hinauszuwachsen,
- uns zu entwickeln.
Angst haben wir vor dem, was wir nicht
kennen, Unbekanntes, neues Terrain. Wir wollen Abenteuer, aber bitte kontrolliert! Unser Impuls bei Angst ist, sie wegzusperren, zu verdrängen. Ihre Auswirkungen wie, rasender Puls oder Lähmung,
verkrampfter Magen, Gedankenkarussell, Hühnerhaut, Schweissausbrüche, Schlafstörungen kennen wir alle in gewissem Mass.
Wir sind oft stark darin die Angst zu verschweigen und wehren uns gegen sie, negieren sie. Es gibt ganz verschiedene und vielfältige Ängste, hier nur ein paar Beispiele:
- die Angst vor der Angst
- die Angst nicht zu genügen
- die Angst nein zu sagen
- die Angst jemanden zu verletzen
- die Angst authentisch zu sein und sich so zu zeigen wie man ist
- die Angst vor dem Alleinsein
- die Angst es nicht zu schaffen
- die Angst vor der Zukunft, usw.
Die Abwehrmechanismen von Ängsten brauchen aber ihrerseits viel Kraft und Energie. Dabei schützt die Angst uns vor Gefahren und unklugen, gefährlichen Taten. Sie zeigt uns gesunde Grenzen.
Jenseits der Angst
Unsere Angst lädt uns ein, über die Grenzen des Bekannten hinauszugehen, neues Territorium zu betreten und uns auf eine Reise einzulassen, deren Verlauf wir nicht kennen, Veränderungen
anzustreben. Dies können wir, wenn wir die Angst wahrnehmen und akzeptieren, dosieren, in den Körper spüren und in kleinen Schritten vorwärts gehen, damit wir das Neue im System integrieren
können und uns nicht überlasten. Wir gehen in Verbindung mit der Angstkraft und nehmen uns so an wie wir sind.
Die erweckte, neu bewusste Angstkraft ist genau jene, die uns diesen Zugang schenkt. Wenn wir uns mit dieser Kraft unwohl fühlen, hat sie uns immer aus dem Unterbewusstsein im Griff. Erst wenn
wir bereit sind, auch diese Kraft in uns zuzulassen und uns auf sei einzulassen, sie wahrzunehmen, haben wir die Möglichkeit, durch sie unsere Begrenzungen zu überwinden. Und dann können wir
erkennen, dass alles so richtig ist, wie es ist, inklusive unserer Angst. Die Möglichkeit bedingungsloser Freude tut sich dann auf.
Angst aus der Sicht der Elemente
Die Angst gehört zum Erdelement. Menschen die von der Angst gepackt sind können daher unbeweglich und wie erstarrt werden – so zusammengezogen in die physische Form, dass sie sich nicht mehr
bewegen können.
Auf Dauer kann dies zu starken Verspannungen und Schmerzen im Körper führen, wie auch zu Darmbeschwerden. Aus diesem Grunde ist es so wichtig, den Ängsten Raum zu geben, damit sie sich nicht im
Körper verhärten und wir nicht vermeintliche Sicherheit mit Starrheit/ Steifheit verwechseln und beweglich bleiben.
Für mich ist hier das Bild eines Baumes wegweisend, der sicher und wunderbar verankert in der Erde steht, aber die Krone trotzdem beweglich im Wind zu tanzt.
Übungen um der Angst vorzubeugen und die einfach gut tun :-)
Schlürfatem: Wenn wir Angst haben, beschleunigt sich der Puls und wir atmen oft nicht mehr richtig.
Darum ist der sogenannte Schlürfatem etwas Tolles und auch ganz einfach.
Du musst nur deine Lippen spitzen, so als ob sie einen Strohhalm umschliessen würden. Und nun atme durch diesen Strohhalm die Luft tief ein, langsam und genussvoll, mindestens sechsmal
hintereinander. Das Ausatmen geht dadurch ganz leicht und selbstverständlich. Stell dir dabei vor, was du alles einatmen möchtest:
- Ruhe
- Gelassenheit
- Kraft
- Mut
Stell dir dabei kleine funkelnde Wasserperlen vor, die du genüsslich aufsaugst. Fange morgens beim Aufstehen mit Schlürfatem an und mache es immer dann, wenn du Angst hast oder dich beklommen
fühlst. Übrigens streckt sich durch die Schlürfatmung die Brust gast ganz von selbst heraus. Du kannst dir mit dieser Übung gleich zweimal etwas Gutes tun.
(Aus Kopf hoch, das kleine Überlebensbuch von Dr. med. Claudia Croos-Müller)
Dankbarkeitsritual: Dankbarkeit ist ein sehr starkes Gefühl und hilft uns in manchen Situationen. Es ist möglich, dass wir die Dankbarkeit immer mehr pflegen und sie sich dann
verselbständigen kann.
Dies geht eigentlich ganz einfach, du kannst dich vor dem Einschlafen regelmässig an Ereignisse oder Situationen des vergangenen Tages erinnern, worüber oder in denen du dankbar warst. Versuche
es einmal mit drei Ereignissen täglich, du kannst sie evtl. aufschreiben oder dir einfach ins Bewusstsein holen.
Mache dies regelmässig und es werden dir immer mehr Situationen oder Ereignisse ins Bewusstsein kommen und somit beugst du zugleich der Angst vor.
Aktuelles Frühling 2018
Die Planung für neue Projekte im
Herbst 2018 läuft auf Hochtouren. Es wird sicher ein neues Tagesseminar zum Thema: „Sei wie du bist – selbst & bewusst“ geben und auch andere Perlen, um ins Gleichgewicht zu kommen. Zudem
begrüsse ich dich natürlich jederzeit herzlich in meiner Praxis.
Projekt Therapiehund
Unglaublich, jetzt ist mein kleiner Welpe bereits sechs Wochen alt und darf schon in den Aussenauslauf. Morgen darf ich sie noch einmal besuchen und ich freue mich riesig auf die kleinen Fellknäuel.
Es steht in meiner Waschküche schon so manches bereit und wartet nur auf den kleinen Welpen, der am 16. April zu mir kommt, im Welpenkurs sind wir angemeldet, tja es kann losgehen. Ich bin schon ganz fest am Schlaf vorholen ;-) und speichern! Vielleicht funktioniert es ja J.
Im April melde ich mich dann mit dem Thema Freude wieder, die unter anderem
entsteht wenn die Angst gemeistert ist.
Ich wünsche dir wunderbare Ostertage und hoffe, dass du dich etwas erholen und sie geniessen kannst.
Herzlichst, Regina
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